Stehgreifeintwerfen Denkmalpflege

251.837 2,0 h (2,5 ECTS)

Bild der Stadt. Stadt im Bild

Stegreifentwerfen Denkmalpflege

Nott CAVIEZEL, Doris GRANDITS

Einführung

Do 24. Oktober 2019, 11:00 Uhr, SR 257 (Stiege 3, 2. Stock)

Termine

07.-08. November 2019 Exkursion Wien 21.-22. November 2019 Exkursion Linz

Anmeldung

Über TISS

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, einen Stadtraum auch aus dem Standpunkt der Denkmalpflege zu erfassen, sein äußeres Erscheinungsbild und seine Darstellungen zu analysieren, sowie Veränderungen im Stadtbild kritisch zu betrachten und zu bewerten. Dabei steht die praktische Anwendung denkmalpflegerischer Theorien im Vordergrund, die, verknüpft mit Forschungsfragen aus der Kunstgeschichte, das Themenfeld erweitern. Die Lehrveranstaltung bietet überdies die Gelegenheit, das unterschiedliche Instrumentarium, die Methoden und Herangehensweisen der Denkmalpflege und Kunstgeschichte im Umgang mit dem historischen Bestand kennenzulernen.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Bild der Stadt. Stadt im Bild

Stadtbilder und Stadtlandschaften sind, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen, ein Teil des Alltäglichen – man nimmt sie als gegeben hin, häufig ohne sich deren Entstehung bewusst zu machen. Das heutige Bild der Stadt ist nicht nur Zeugnis historischer Entwicklungsprozesse, sondern vielmehr das Resultat einer steten Wechselwirkung auf planerischer, wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Ebene. Die gewachsenen oder geplant angelegten Stadträume sind zunächst einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Diese Analyse der Substanz der Stadt, ihrer Bilder und Bilderwelten, die es seit Jahrhunderten gibt, ist eine wichtige Basis für einen sachgerechten (denkmalpflegerischen) Umgang mit solchen Strukturen.

– Was gibt es für Stadtdarstellungen?
– Was macht ein Stadtbild aus und wie kommt es zu Stande?
– Ist es mehr als die Summe seiner Einzelteile?
– Welcher Stellenwert wird ihm beigemessen?
– Ist es notwendig, das Stadtbild zu schützen und wenn ja, welche Möglichkeiten für dessen Erhaltung gibt es?
– Hat sich die Wahrnehmung des Bildes durch den Einfluss von Massenmedien verändert?
– Steht das Bild in der heutigen Gesellschaft über der Substanz?

Neben den klassischen denkmalpflegerischen Fragen werden im Zuge dieser Lehrveranstaltung besonders die Aspekte des Bildwertes und dessen Verwendung betrachtet
(z.B. Social Media und Veränderung von Bildern zur Verfolgung unterschiedlicher Interessen).

Weitere Themen und wichtige Aspekte der Lehrveranstaltung:
– Stadtideale und städtebauliche Entwicklungsprozesse
– Typologien und Bausteine der Stadt und ihre Bildwelten – von Forum, Piazza oder Grünraum hin zur Stadtsilhouette
– Stadt im Bild – historische und zeitgenössische Darstellungsformen und deren Interpretation – Stadtveduten, Gemälde, Grafik, Fotografie, Film
– Stadtbilder lesen, verstehen und analysieren
– (Denkmalpflegerischer) Umgang mit dem Stadtbild – Fragen der Erhaltung, Erneuerung und Revitalisierung

Neben der theoretischen Einführung in die Bildwelten der Stadt werden exemplarische Studien zum Umgang mit der historischen Stadt durchgeführt. Vor Ort werden Stadtspaziergänge zu interessanten, teils unbekannten oder bisweilen unbemerkten Orten unternommen. Dabei sollen Stadtbilder gesucht und betrachtet, deren Entstehung beleuchtet und deren Hintergründe analysiert werden.

Die interdisziplinäre Kooperation von Kunstgeschichte (KU Linz, Univ.Prof. Dr.phil. Anna Minta, Geschichte und Theorie der Architektur) und Denkmalpflege (TU Wien) verspricht ein erweitertes Spektrum der Betrachtungsweisen. Es soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie eng die Disziplinen bei der Wahrung unseres historischen Erbes miteinander verzahnt sind. Durch konkrete Fallbeispiele in Linz und Wien nähern wir uns den beiden Städten an und versuchen deren wesentliche Bildwelten, Qualitäten und Erhaltungskriterien zu erfassen.

Die LVA wird als Blockveranstaltung abgehalten, wobei eine Einheit in Wien und die zweite in Linz stattfinden wird.