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251.744 3,0 h (4,0 ECTS)

Wahlseminar
Nie mehr Schule!? Schulbauten der Aufbruchjahre

Bachelor – Wahlseminar Denkmalforschung & -dokumentation

Nott CAVIEZEL, Doris GRANDITS

Einführung

Mittwoch 5. Oktober 2016, 9:00 Uhr, SR 257 (Stiege 3, 2. Stock)

Termine

Mittwoch, 9:00-11:00 Uhr im SR 257 (Stiege 3, 2. OG)

Anmeldung

Über TISS

Lernergebnisse

Dieses Wahlseminar soll den Studierenden einen Einblick in die Theorie und Praxis der Denkmalpflege vermitteln und das wissenschaftliche Arbeiten in diesem Aufgabenbereich näher bringen. Dementsprechend werden die Studierenden in dieser Lehrveranstaltung neben der inhaltlichen Einführung in das Fachgebiet der Denkmalpflege auch die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens erlernen (Methode, Aufbau, Konzept, Literatur- und Archivrecherche, Bibliographieren, Zitierregeln, etc.) und diese im Rahmen der Erstellung einer Seminararbeit anwenden.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Schulbauten nehmen als Sondergattung öffentlicher Gebäude einen besonderen Stellenwert in der Architekturdiskussion ein. Sie widerspiegeln in ihrer Architektur die jeweiligen sozialpolitischen und pädagogischen Ansätze ihrer Zeit und sind prägende Einrichtungen für den persönlichen Entwicklungsprozess der Schüler.

Die Schulbauten der Nachkriegsmoderne, realisiert in den Jahren zwischen 1945 und 1980, werfen zudem die Frage nach dem angemessenen Umgang mit den Zeugnissen der jüngsten Vergangenheit auf. Zum Teil sind und waren sie baulichen Veränderungen unterworfen oder befinden sich in einem kritischen Erhaltungszustand. Die Ursachen dafür liegen einerseits in der erst in den letzten Jahren einsetzenden Wertschätzung des Bestandes dieser Zeit, mitunter aber auch in den besonderen Konstruktionsweisen und der zuweilen schlechten Alterung der verwendeten Materialien.

Die architektonische Entwicklung von Schulbauten, der Lernraum der Nachkriegsmoderne steht in einer Wechselbeziehung mit den pädagogischen Aspekten und jeweiligen Konzepten. Unterschiedliche, exemplarisch ausgewählte Schulbautypen wie Pavillonschule, Hallenschule, Freiluftklassen, etc. sollen einen Einblick in das breite Feld dieser Entwicklungsgeschichte des Schulbaues der Aufbruchjahre geben.
Im Wahlseminar werden die unterschiedlichen Bautypen vorgestellt, am Einzelobjekt von den Studierenden analysiert, in den historischen sowie aktuellen Bildungsdiskurs eingebunden und auf ihre Schutzwürdigkeit hin überprüft.

Was macht die Aula, den Pausenraum und die Turnhalle zum lebenden Baudenkmal?
Was macht ein Gebäude erhaltens- und schützenswert?
Legitime Fragen, die man oft erst auf den zweiten Blick beantworten kann …

Ablauf

Die Studierenden werden sich jeweils mit einem Objekt eingehend befassen, die historischen Hintergründe dieses Schulbaues erforschen und die unterschiedlichen Charakteristika der einzelnen Schultypologien ausführlich behandeln. Auf Basis einer Bestandsanalyse und der Erfassung und Bewertung der architektonischen Werke der Nachkriegsmoderne soll versucht werden, mögliche bzw. notwendige denkmalgerechte Maßnahmen für das jeweilige Objekt zu skizzieren sowie ihre Anwendbarkeit in Hinblick auf neue Schulformen zu analysieren.

Im Rahmen von Kurzexkursionen in Wien während des laufenden Semesters und innerhalb des LV-Zeitraumes (einzelne Termine jeweils Mittwoch 09.00-11.00) werden unterschiedliche Schulbauten besichtigt, die Charakteristika der Objekte vor Ort bestimmt und in der Gruppe diskutiert.

Die Studierenden sind gefordert, die im Seminar erlernten Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens (Literaturrecherche, Bibliographieren, Zitierregeln, etc.) in der Praxis anzuwenden und die Inhalte des Seminars schriftlich in Form einer eigenständig erstellten Seminararbeit auszuarbeiten.