Lorna Manjana Langner & Kristina Lilie 2021
Umnutzung von Kirchen im ländlichen Raum am Beispiel der Gemeinde Wanzka in Mecklenburg-Vorpommern
Das in Deutschland liegende Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist Ausgangspunkt der Arbeit. Diese großflächige ländliche Region steht insbesondere vor der Herausforderung des demografischen, aber auch des sozialen und digitalen Wandels. Die Bevölkerungszahlen gehen zurück, die Bevölkerung altert und gerade junge Menschen wandern in die Städte und andere Bundesländer ab.
In diesem Kontext soll sich mit dem Problem des Leerstandes von Kirchen in der ländlichen Dorfregion befassen werden. In fast jeder Ortschaft finden sich Kirchengebäude; sie nehmen einen städtebaulich zentralen Punkt ein. Allein im Kirchenkreis Mecklenburg befinden sich 580 evangelische Dorfkirchen, welche die bauliche und historische Identität der Dörfer bestimmen.
Diese Arbeit befasst sich mit der dort ansässigen Kirchengemeinde Wanzka, welche aus 26 Dorfkirchen und zwei Pfarrstellen besteht. Viele der Kirchen können nicht mehr in Stand gehalten werden, ihre BesucherInnen fehlen und ihre Rolle als öffentliche Einrichtung droht verloren zu gehen.
Es stellt sich die Frage, wie mit der historischen Bausubstanz von Kirchen umgegangen wird, wie sie erhalten werden kann und welche neuen architektonischen Ansätze entwickelt werden können, um eine zeitgemäße und vielfältige Nutzung der Kirchen zu entwerfen. Darüber hinaus soll sich damit befassen, ob diese etablierten Gebäude als wichtige Knotenpunkte zwischen Kultur, Gesellschaft und Kirche fungieren und so die einzelnen ländlichen Dorfstrukturen innerhalb der Gemeinde zukünftig stärken und miteinander verknüpfen können.
Nach analytischer Auseinandersetzung mit der gesamten Gemeinde sollen zwei architektonische Entwürfe für die Umnutzung von Kirchen entstehen. Dabei sollen die zuvor erarbeiteten Interessen von Kirche, Denkmalpflege und Dorfbewohnern einfließen, um einen neuen Lösungsansatz für die strukturschwache ländliche Region vorzuschlagen.