Agnes Liebsch 2014
Dvořák TV
über die Vermittlung denkmalpflegerischer Themen im deutschsprachigen Fernsehen
„Doch was überall geweckt werden kann, was sich jedermann ohne besondere Studien und Spezialkenntnisse aneignen kann, wenn er nur guten Willen hat, ist Pietät für alles historisch Gewordene“
Schon 1916 erkannte Max Dvořák, dass es nicht ausreicht, wenn denkmalpflegerische Probleme rein im Kreis von Fachleuten diskutiert werden – vielmehr sollte ein grundsätzliches Verständnis für die Thematik an die breite Bevölkerung vermittelt werden, um Denkmalschutz erfolgreich in Österreich praktizieren zu können.
2014 – fast 100 Jahre nach der Erstauflage Dvořáks Katechismus – existiert immer noch dieselbe Herausforderung, allerdings gibt es inzwischen ein Wort dafür: „Denkmalvermittlung“. Dieser Begriff umfasst die gesamte Kommunikation zwischen Fachleuten und Laien.
Die geplante Dissertation soll sich einem Teilgebiet der Denkmalvermittlung widmen: Dem Fernsehen.
Im deutschsprachigen Raum gibt es täglich mindestens eine Sendung zu denkmalpflegerischen Themen mit Titeln wie „Denkmalschutz in Österreich“, „Böse Bauten“ oder „Realer Irrsinn: Denkmalschutz für Betonbrücke“. Vergleicht man die Häufigkeit der Beiträge und die Reichweite des Fernsehens mit anderen Vermittlungsmedien, wie Zeitschriften oder Ausstellungen, zählt das Fernsehen zweifelsohne zu den wichtigsten Möglichkeiten, die Thematik der Denkmalpflege der Bevölkerung näherzubringen.
Ziel der Arbeit ist es, die Potentiale und mögliche Problematik der Behandlung denkmalpflegerischer Themen im Fernsehen zu untersuchen. Da dieses Thema bisher nicht systematisch behandelt wurde, soll sowohl die historische Entwicklung als auch die aktuelle Situation beleuchtet werden. Die Untersuchung beschränkt sich auf den deutschsprachigen Raum und behandelt die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz.
Das Ergebnis der Arbeit soll einen Leitfaden bieten, der sowohl für Denkmalpfleger als auch für TV-schaffende Erkenntnisse bietet und zur Sensibilisierung für die Bedürfnisse, Interessen und Zwänge beider Seiten beiträgt.
Abb1: Dvořák TV – Sofiensäle
Fotomontage Agnes Liebsch
Abb2: Pfarrer Thomas Schwartz bewirbt den Kauf von Anteilen am Kirchenhimmel, um die Sanierung des Freskos zu finanzieren.
Bayrischer Rundfunk, Abendschau, Kirchensanierung – ein Stück vom Himmel, 04.06.2014, 00:02:08, Ausschnitt 00:32
Abb3: Ulrich Delles vom staatlichen Bauamt Bamberg erklärt Reporterin Uschi Schmidt welche Sanierungsarbeiten an den Türmen der Basilika Vierzehnheiligen durchgeführt werden.
Bayrischer Rundfunk, Frankenschau aktuell, Aufwendige Sanierung, 17.11.2014, 00:07:13, Ausschnitt 00:05:19