Judith Mayr 2019
DAS CASINO ZÖGERNITZ – Geschichte und denkmalpflegerisches Revitalisierungs- und Nachnutzungskonzept
zu einem der letzten historischen Veranstaltungsetablissements der Wiener Vorstadt.
Im Jahre 1837 wurde in der damaligen Wiener Vorstadt Ober-Döbling (heute 19. Bezirk) das Casino von Ferdinand Zögernitz, welches von dem Döblinger Baumeister Benedikt Schegar im Biedermeierstil errichtet wurde, mit einer Aufführung von Johann Strauß (Vater) eröffnet. Mit Hilfe der Pferdeeisenbahn, welche ihre Endstation bei dem Casino hatte, und den Auftritten von namhaften Wiener Kapellmeistern, entwickelte es sich zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Wiener Gesellschaft. Das Gebäude erlebte im Laufe der Zeit zahlreiche Umbauten und Besitzerwechsel, schaffte es jedoch, im Gegensatz zu den zahlreichen vergleichbaren Tanz-und Konzertlokalitäten der Zeit, uns bis heute erhalten zu bleiben. Zum Schutz des Vorstadtjuwels wurde das Gebäude 2008 unter Denkmalschutz gestellt.
Inhalt der Arbeit ist eine detaillierte Untersuchung der Bau-und Nutzungsgeschichte des Objekts, sowie dessen Verbindung zu der Veranstaltungskultur des Biedermeier und Entwicklung des Bezirks.
Basierend auf den Untersuchungen des Bestandes wird weiters ein Vorschlag für ein Revitalisierungs- und Nachnutzungskonzept erarbeitet, der die Weiterverwendung des Objektes im historischen Sinne garantieren soll. Dadurch dass zu Beginn der Arbeit bereits Umbauarbeiten durch die neuen Besitzer im Gange waren, wird hierbei der denkmalpflegerische Umgang in direkte Verbindung mit den bereits erfolgten Abbrucharbeiten gebracht.