Sophie Waller

Sophie Waller 2022

Das Werksgebäude Nr. 210 – Auf den Spuren der ehemaligen kaiserlichen und königlichen Militäraeronautischen Anlage in Fischamend

Der ewige Traum vom Fliegen, die ersten Flugversuche und Experimente bis hin zur Entwicklung vom Heißluftballon zu heutigen höchstmodernen Flugmaschinen. Die Luftfahrt birgt unzählige Phänomene, Geschichten und schließlich auch eine Vielzahl an weltweiten, historischen Kulturstätten, die als Zeitzeugen dieser Fortschritte von großer Bedeutung sind.

In der Blütezeit des damaligen Luftschiffbaus zu Zeiten der Monarchie Österreich-Ungarn entwickelte sich eine derart bedeutsame Anlage der Luftfahrt in Fischamend, ein damals kleinteiliger Ort östlich von Wien in Niederösterreich. Mit der Errichtung im Jahr 1909 galt die Militäraeronautische Anlage Fischamends als Erweiterung des bestehenden Werks im Wiener Arsenal, da die Platzproblematik sowie die eingeschränkte Ausbaumöglichkeit in Wien die Suche nach einem neuen Standort hervorriefen. Die Anlage in Niederösterreich etablierte sich schon bald als einer der größten Luftschiffhäfen der damaligen Zeit und gilt noch heute als wichtiges Kulturgut der Entwicklungsgeschichte der Aviatik. Einen geringfügigen, jedoch heute durch seinen Erhalt, sehr bedeutsamen Bestandteil der Anlage bildet das ehemalige Werksgebäude Nr. 210, welches an einem der höchsten Punkte des Ortsgebiets am Rande der Bebauung zu finden ist. Die eindrucksvolle dreigeschossige Hallenkonstruktion ist eines der letzten Relikte der Militäraeronautischen Anlage in Fischamend und zudem auch ein beachtenswertes Exemplar des damaligen Industriebaus, der heute nur noch selten in seinem Originalzustand anzutreffen ist.

Als Zweck der Arbeit wird eine historische Aufarbeitung der Luftfahrtgeschichte mit Fokus auf die Militäraeronautische Anlage in Fischamend verfolgt. Als einer der letzten Zeitzeugen einer bedeutenden Ära des Luftschiffwesens und der späteren Flugzeugindustrie in Fischamend, soll demnach das ehemalige Werksgebäude „Am Flugfeld“ im Zentrum der Forschungsarbeit stehen und dessen konkrete Geschichte aufgearbeitet werden. Als Ziel gilt es, diese für den Ort bedeutsame Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, die leerstehende Fertigungsstätte zu revitalisieren und den Räumen durch eine neu definierte und angepasste Nutzung wieder Leben einzuhauchen.