Denkmal und Bauen im Bestand – städtebauliche Denkmalpflege

257.036 3,0 h (4,0 ECTS)

Fokus Florisdorf:
analysieren – bewerten - erhalten

Übung: Denkmal und Bauen im Bestand – Städtebauliche Denkmalpflege

Sophie STACKMANN

Einführung
Donnerstag, 07.03.2024, 14:00 Uhr,
Seminarraum 257

Termine
wöchentlich Donnerstag, 14:00 – 16:00 Uhr, SR 257 (Stiege 5, 2. Stock).

Anmeldung
Anmeldung via TISS

Lernergebnisse
Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, historische Stadtstrukturen mit den Maßstäben der städtebaulichen Denkmalpflege zu erfassen und zu bewerten. Darüber hinaus werden die Studierenden für einen historisch informierten Umgang mit gewachsenen Stadtstrukturen in Planungsprozessen sensibilisiert.

Inhalt der Lehrveranstaltung
In der Übung analysieren die Studierenden in Gruppen die historische Entwicklung eines ausgewählten Stadtgebiets bis in die Gegenwart. Ziel der Übung ist es, einen beschreibenden Text, eine Kartierung und einen Katalog zum ausgewählten Stadtgebiet zu erstellen.

Im Rahmen der Beschreibung verfassen die Studierenden einen wissenschaftlichen Text zur historischen Entwicklung des Gebiets. Grundlage dafür ist eine Literatur- und Archivrecherche. Daneben wird der aktuelle Zustand des Gebiets als gewachsene räumliche Struktur vor Ort nach Bewertungskriterien der städtebaulichen Denkmalpflege erhoben. In die Beschreibung kann auch die Perspektive der Anwohner*innen einfließen und wie diese sich mit dem untersuchten Ort identifizieren. Neben der Beschreibung visualisieren die Studierenden ihre Bewertungen des Gebiets in einer Kartierung. In einem Katalog werden die erhobenen Einzelobjekte und Räume schließlich ergänzend erfasst und gelistet.

In der Übung werden Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens erlernt sowie Grundlagen der städtebaulichen Denkmalpflege und ihrer Konzepte vermittelt. Dazu gehört auch die Beschäftigung mit wichtigen Begrifflichkeiten wie der Schutzzone, dem Ensemble und der historischen Stadtlandschaft.

Fokus Floridsdorf: analysieren – bewerten – erhalten

Seit 1972 hat die Stadt Wien die Möglichkeit, Schutzzonen auszuweisen, um als charakteristisch bewertete Stadtbilder vor baulichen Eingriffen zu schützen. Tatsächlich unterliegen die definierten Schutzzonen jedoch oftmals einem hohen Veränderungsdruck, sodass die Veränderungen im Bestand und deren Auswirkungen auf das Stadtbild immer wieder neu bewertet werden müssen. In der Übung vergleichen wir bestehende Erhebungen mit dem aktuellen Zustand der Schutzzonen und diskutieren das entstandene Stadtbild sowie die möglichen Auswirkungen der Unterschutzstellung für die Entwicklung des Bestands. Zusätzlich erörtern wir auch anhand aktueller Literatur und neuerer Ansätze in der städtebaulichen Denkmalpflege, inwiefern im gewachsenen Bestand neben ästhetischen Charakteristika auch die Berücksichtigung der Heterogenität des Bestands auf unterschiedlichen Ebenen notwendig ist, um der Entwicklung eines komplexen Stadtgefüges gerecht zu werden. Relevant können etwa die Sozialstruktur, die Nutzungen oder die Einbeziehung jüngerer Zeitschichten als historisch wertvoll sein.

Im Sommersemester 2024 analysieren wir die skizzierte Thematik am Beispiel von Schutzzonen in Floridsdorf, dem 21. Wiener Gemeindebezirk. Floridsdorf geht historisch auf die Zusammenfassung mehrere Orte zu einer Großgemeinde zurück. Die historischen Strukturen der eingemeindeten Ortschaften lassen sich bis heute noch am historischen Bestand erkennen und fallen oftmals mit den definierten Schutzzonen zusammen. Entsprechend stellen sich gerade diese Schutzzonen und ihre Umgebung als heterogene Stadträume dar, an denen sich ganz unterschiedliche Zeitschichten der Wiener Stadtgeschichte ablesen lassen.

Methoden
Archivrecherche und Quelleninterpretation
Selbstständige Gruppenarbeit vor Ort
Wissenschaftliches Arbeiten
Kartierung

Weitere Informationen
Anwesenheitspflicht. Bei unentschuldigtem Fehlen werden die Plätze an Personen auf der Warteliste vergeben.