Entwerfen – Entwerfen für St. Stephan – WiSe25/26

251.249 8,0 h (10,0 ECTS)

Entwerfen für St. Stephan

Großes Entwerfen – Master

Heike OEVERMANN
Bernd EULER-ROLLE
Anna MÖLK
Lasse SIEMEN

Einführung
Dienstag, 7.10.2025, 9:00 Uhr,
Seminarraum 257 (Stiege 3, 2. OG)

Termine
wöchentlich Dienstag, 9:00 – 14:00 Uhr
Seminarraum 257 (Stiege 3, 2. OG)

Endpräsentation Dienstag, 27.01.26, 13:00 – 20:00 Uhr
Seminarraum AA 03 – 1 – CEE (Stiege 1, 3.OG)

Exkursion
Linz, Steyr & Mauerbach.
251.250 EX Exkursion Der Umgang mit Stein: Dombauhütten

Anmeldung
Bewerbung via TISS

Inhalt der Lehrveranstaltung

St. Stephan in Wien ist ein österreichisches Nationaldenkmal. Der Dom, ein Meisterwerk gotischer Architektur und ein jahrhundertealter Geschichtsort, erscheint auskristallisiert und dennoch hat er aktuelle Bedarfe. Ihnen wollen wir uns als Architekt:innen der Gegenwart ganz konkret widmen.

Der Ausgangspunkt ist denkbar herausfordernd. Immerhin ist dieser Architektur die europäische, habsburgische und österreichische Geschichte eingeschrieben genauso wie die Vormachtstellung der katholischen Kirche in Österreich in den vergangenen Jahrhunderten. Die enorme Leistung der Wiedererrichtung des mächtigen Dachwerks in Stahlbauweise in den Jahren nach 1945 erneuerte die symbolische Bedeutung für Österreich. St Stephan ist heute nach wie vor Ort der religiösen Praxis ebenso wie touristischer Magnet für 7 Millionen Besucher:innen im Jahr. Der Dom ist Anlauf- und Orientierungspunkt in der Stadt und ihrer Silhouette.

St. Stephan ist zudem Ort und Objekt eines andauernden Prozesses der Reparatur, Restaurierung und Adaptierung, die die seit dem 12. Jahrhundert bis heute wirkende eigene Bauhütte, vorwiegend in historischen Handwerkstechniken, vornimmt. Die gemeinschaftliche Arbeitsweise der Dombauhütte von St. Stephan ist 2018 zu einem Teil des immateriellen Kulturerbes Österreichs ernannt worden. Die heutige Form und Gestalt des Domes ist auch Ergebnis der in ihren Zeiten verhafteten Verständnisse von Denkmalpflege, die selbst in Theorie und Praxis eine wechselhafte Geschichte aufweist. Auch dies wird ein Aspekt der Lehrveranstaltung sein und es uns erlauben, unser eigenes Tun zu verorten.

„Entwerfen für St. Stephan“ wird es sich zur Aufgabe machen, die Werkstätten der traditionsreichen Bauhütte sowie den heute mehr als unzulänglich untergebrachten Domshop für heutige Bedürfnisse neu zu denken, zu konzipieren und architektonisch zu detaillieren. Dabei sind erstmals auch Räume für Vermittlung zu generieren. Zudem muss eine weitreichende Reorganisiation der Besucherströme und deren Bedarfe architektonisch im Dom gelöst werden. Hier ist nicht zuletzt der Bereich vor dem Riesentor als zentrale Eingangssituation zu verstehen und in eine Raumfassung zu übersetzen. Es wird um die Inwertsetzung und Öffnung von heute geschlossenen prachtvollen gotischen Portalanlagen gehen und wir werden architektonische Adaptierungen bis hin zu Zubauten am Dom in den Blick nehmen.

Methoden

Erfassung, Bewertung und Entwurf werden in Teilschritten angeleitet, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig befruchten. Dabei werden unterschiedliche kunsthistorische, denkmaltheoretische und praktische, wie entwerferische Methoden herangezogen und die Maßstäbe vom Städtebau zum Detail bearbeitet.

Leistungsnachweis

Ergebnisse aus Teil-Übungen, Zwischen- und Endpräsentationen, Denkmalpflegerisches Konzept und in Plan- und Textformat, Architektonischer Entwurf als Plan- und Modellabgabe

Sprache
Deutsch