Denkmal und Bauen im Bestand – Mozartplatz – WiSe25/26

251.256 3,0 h (4,0 ECTS)

MOZARTPLATZ

Vorlesungsübung – Denkmal und Bauen im Bestand – Bachelor/Master

Alessandro RINTALLO

Einführung
Donnerstag, 9.10.2025, 14:00 Uhr
Seminarraum 257 (Stiege 3, 2. OG)

Termine

Termine wöchentlich, jeweils donnerstags von 14:00–16:00 Uhr im Seminarraum 257

Anwesenheitspflicht; bei unentschuldigtem Fehlen werden die Plätze an Personen auf der Warteliste vergeben.

Sprache: Deutsch

Anmeldung
Anmeldung via TISS

Inhalt der Lehrveranstaltung

Unweit des TU-Campus, im Herzen des 4. Wiener Gemeindebezirks, liegt der Mozartplatz – ein ruhiger Rückzugsort auf der Wieden, eingebettet zwischen der belebten Favoritenstraße und der geschäftigen Wiedner Hauptstraße. Entstanden im späten 18. Jahrhundert auf den ehemaligen Gartengründen des Paulanerklosters, hat er trotz späterer Verbauung viel von seinem kontemplativen Charakter bewahrt. Abgeschirmt vom Autoverkehr, laden der Zauberflötenbrunnen und die begrünten Flächen besonders in den warmen Monaten zum Verweilen ein.

Wer hier Platz nimmt, entdeckt rasch die stilistische Vielfalt: Klassizistische Bürgerhäuser stehen neben historistischen Gründerzeitbauten und spätmodernen Gemeindebauten; sezessionistische Bildhauerkunst trifft auf stahl-gläsernen Leichtbau und klassische Wiener Parkbänke. Vier Palmen in Kübeln um den Brunnen setzen einen charmanten, fast kuriosen Akzent – und machen den Mozartplatz zu einem einzigartigen eklektizistischen Ensemble Wiens.

Seine Wirkung entfaltet der Platz jedoch erst durch die strenge, geometrische Raumstruktur. Die ursprüngliche Anlage als Viereckplatz mit geschlossenen Ecken und mittigem Straßenkreuz ist im Süden fast unverändert erhalten, während die Nordseite mit Bauten aus der ersten und zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diese Grundidee in interpretierender Form weiterschreiben.

Dieses Zusammenspiel aus architekturstilistischer Vielfalt und städtebaulicher Strenge macht den Mozartplatz zu einem spannenden Forschungsfeld – und zum Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung. Ziel ist es, den Ort in seiner Gesamtheit und in seinen Details zu erfassen: vom heutigen Erscheinungsbild bis zu seiner historischen Entwicklung. Vor-Ort-Begehungen, Archivrecherchen und weitere Methoden verbinden sich zu einer umfassenden Analyse, bei der jede Gruppe ein einzelnes Objekt untersucht. So entsteht ein Gesamtbild, das nicht nur die Genese des Platzes sichtbar macht, sondern auch seine verborgenen Potenziale.

 

Methoden

– Eigenständige Objektwahl

– Vor-Ort-Besichtigung, Inaugenscheinnahme und Zustandsdokumentation

– Einführung in die Archivrecherche

– Aufarbeitung der Bau- und Nutzungsgeschichte

– Durchführung einer Quelleninterpretation

– Bestandsanalyse und -beschreibung in Text- und Planformat

– Maßnahmenempfehlungen in Text- und Planformat

– Ausarbeitung eines Entwurfs

 

Leistungsnachweis

Die Bearbeitung der Aufgabe erfolgt in 2er Gruppen und wird mit der Ausarbeitung und Abgabe einer gemeinsamen schriftlichen und zeichnerischen Seminararbeit geprüft. Die Teilnahme und mündliche Vorstellung des Arbeitsstandes bzw. der Arbeitsergebnisse bei einer Zwischen- und einer Endpräsentation stellen ebenfalls einen Bestandteil des Leistungsnachweises dar.

Prüfungsmodus

Schriftlich und Mündlich