Übung – Denkmal und Bauen im Bestand ws 24/25

251.036 3,0 h (4,0 ECTS)

Denkmal und Bauen im Bestand - Wiener Gürtel

Übung Denkmal und Bauen im Bestand – Architektur/Raumplanung Bachelor/Master

Alessandro RINTALLO

Einführung
Dienstag, 8.10.2024, 14:00 Uhr,
Seminarraum 257 (Stiege 3, 2. Stock)

Termine
Termine wöchentlich, jeweils Dienstags von 14:00–16:00 Uhr im Seminarraum 257

Anmeldung
Anmeldung über TISS

Inhalt der Lehrveranstaltung
Trotz seiner Unterteilung in verschiedene Abschnitte und seiner variierenden Gestalt, stellt der Wiener Gürtel einen zusammenhängenden linearen Stadtraum dar. Allein wegen seiner Länge von etwa 13 Kilometern und des durchschnittlichen Straßenquerschnitts von 70 Metern verkörpert er dabei einen der markantesten Bereiche der Stadt mit eigener Identität.

Seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ist diese jedoch auch von einem hohen Aufkommen motorisierten Individualverkehrs gekennzeichnet. Die resultierenden Probleme wurden bereits in den 1970er Jahren in Initiativen und Protesten thematisiert. Die Entwicklung von Lösungsansätzen stellt seit den 1980er Jahren den Inhalt diverser Planungen und Stadterneuerungsprojekte dar. Eine für die Anwohner*innen verträglichere und allumfängliche Neuaufteilung des öffentlichen Raumes wurde jedoch bis heute noch nicht umgesetzt. Obgleich dieser eklatanten und ungelösten Problematik sollen im Rahmen der Übung der verkehrstechnische und städtebauliche Status quo als (vorerst) gegeben angesehen werden. Im Fokus der Bearbeitung steht vielmehr das einzelne Gebäude.

Die heterogene Bebauung entlang des Wiener Gürtels, die ein Abbild der vielschichtigen Entwicklungsgeschichte darstellt, wird dabei in ihrer Gesamtheit als grundsätzlich erhaltungswürdig eingestuft. Bewusst sollen daher im Rahmen der Übung Gebäude unterschiedlichen Alters bearbeitet werden. Mit den verschiedenen Bauarten gehen fallspezifische Analyse und Planung einher. Die übergeordneten Themen und Herausforderungen, mit denen alle Bauten am Wiener Gürtel konfrontiert sind, bilden die gruppenübergreifende Klammer und das vergleichende Element. Die unterschiedlichen Gebäude werden differenzierte Antworten, beispielsweise auf die Lärm- und Abgasbelastung, den Mangel an Begrünung oder eine unzureichende Erdgeschossnutzung, abverlangen. Die teilweise verborgenen Potenziale der jeweiligen Bauweisen sollen aufgespürt sowie im Rahmen der Planung hervorgehoben werden und dienen als wichtiges Argument für den Erhalt. Eine architektonische Aufwertung wird begrüßt, die vorgeschlagenen Maßnahmen sind jedoch unbedingt maßvoll, ressourcenschonend und im Einklang mit den Interessen der bestehenden Nutzerschaft zu treffen.

Zuvor bilden das Studium der Bestandspläne sowie die historische, architektonische und bautechnische Analyse und Beschreibung des Gebäudes die unverzichtbare Grundlage für die später auszuarbeitenden Maßnahmenvorschläge. Bei der anfänglichen Auswahl sollen Häuser mit Defiziten baulicher und/oder nutzungsspezifischer Art Berücksichtigung finden.

Methoden

  • Eigenständige Objektwahl

  • Vor-Ort-Besichtigung, Inaugenscheinnahme und Zustandsdokumentation

  • Einführung in die Archivrecherche

  • Aufarbeitung der Bau- und Nutzungsgeschichte

  • Durchführung einer Quelleninterpretation

  • Bestandsanalyse und -beschreibung in Text- und Planformat

  • Maßnahmenempfehlungen in Text- und Planformat

  • Ausarbeitung eines Entwurfs

Prüfungsmodus
Schriftlich und Mündlich

Leistungsnachweis
Die Bearbeitung der Aufgabe erfolgt in 2er Gruppen und wird mit der Ausarbeitung und Abgabe einer gemeinsamen schriftlichen und zeichnerischen Seminararbeit geprüft. Die Teilnahme und mündliche Vorstellung des Arbeitsstandes bzw. der Arbeitsergebnisse bei einer Zwischen- und einer Endpräsentation stellen ebenfalls einen Bestandteil des Leistungsnachweises dar.

Sonstiges
Sprache: Deutsch

Anwesenheitspflicht; bei unentschuldigtem Fehlen werden die Plätze an Personen auf der Warteliste vergeben.