Patrick Straßberger

Patrick Straßberger 2024

Das MQ-Forum – Aktivierung des Fischer von Erlach-Trakts im MuseumsQuartier Wien: Historische Entwicklung – Denkmalpflegerische Statements – Architektonischer Entwurf

Themendiplom: Museumsquartier – Fischer von Erlach-Trakt

In dieser Masterarbeit werden denkmalpflegerische Statements und ein architektonischer Entwurf für die bestandsverträgliche Transformation der Erdgeschosszone des barocken Seitentraktes im MuseumsQuartier Wien entwickelt. Grundlage dafür bildet eine umfassende Analyse der historischen Entwicklung sowie der aktuellen Situation des Areals aus stadtgesellschaftlicher, institutioneller und architektonischer Perspektive. Die Nutzungs- und Baugeschichte, von den kaiserlichen Hofstallungen bis zum Messepalast, prägen das Areal bis heute. Der bislang wenig attraktive und untergenutzte Bereich mit den sogenannten MQ-Schauräumen im Fischer von Erlach-Trakt soll unter dem Namen „MQ-Forum“ in einen konsumfreien, öffentlich zugänglichen Innenraum umgebaut werden.

Aufbauend auf der Bestandserfassung werden Handlungsperspektiven definiert. In einem Abwägungsprozess zwischen den erfassten Denkmalwerten, dem Erhalt der Bausubstanz und dem vorhandenen Handlungsbedarf erfolgt eine Bewertung der einzelnen Bauteile. Das Ergebnis sind Erhaltungs- und Gestaltungsleitlinien für vier wesentliche bauliche Maßnahmen, die eine bestandsverträgliche Öffnung und Aktivierung des Straßentraktes ermöglichen.

Gemeinsam mit dem Nutzungsplan sowie dem architektonischen Konzept bilden die Leitlinien die Grundlage für den vorgeschlagenen Entwurf. Dieser Prozess gewährleistet, dass die geplante Transformation nachvollziehbar und bestandsverträglich ist. Neben architektonischen Aspekten werden auch bauphysikalische, programmatische und soziale Anforderungen berücksichtigt. Durch den Einbau einer zeitgenössisch interpretierten, barocken Enfilade in den langgestreckten Innenraum und die Öffnung des Trakts zum belebten Innenhof entsteht ein Raum, der als Forum verstanden werden kann, in dem gemäß den Grundprinzipien des MuseumsQuartiers die erwünschte niederschwellige kulturelle Vermittlung unabhängig von Konsum und Witterung möglich ist. Die Innenräume sind dabei so flexibel gestaltet, dass sie auch zukünftigen Anforderungen und Entwicklungen gemäß dem dynamischen Konzept des Quartiers gerecht werden. Damit präsentiert die Arbeit eine langfristige Lösung für die Nutzung und für den Erhalt der Bausubstanz.