Olivia Dudkowski 2025
Ein Denkmal zwischen Erhalt und Veränderung – Baugeschichtliche Analyse und Bewertung der ehemaligen Gaststätte „Moserbräu“ im Kontext seiner
denkmalpflegerischen Bedeutung und gesellschaftlichen Wahrnehmung
Historische Städte wie Landshut sind geprägt von bedeutenden Bauwerken, die das kulturelle Selbstverständnis der Stadtbewohner*innen prägen. Die vorliegende Diplomarbeit widmet sich dem Moserbräu, einem historischen Gebäude in der Altstadt 178/179, das sich durch seinen abweichenden Baustil und seine kulturelle Bedeutung auszeichnet. Ziel der Arbeit ist es, die materiellen Eigenschaften des Gebäudes zu analysieren und die gesellschaftlichen Bedeutungen zu untersuchen, die ihm im Laufe der
Zeit zugeschrieben wurden.
Ursprünglich war der Moserbräu Teil der mittelalterlichen jüdischen Siedlung am heutigen Dreifaltigkeitsplatz. Im 19. Jahrhundert wurde es mit dem Nachbarhaus Altstadt 179 zusammengelegt, wodurch sich die Fassadengestaltung grundlegend veränderte. Seine baugeschichtliche Entwicklung und die Zuordnung zum jüdischen Bestand werden detailliert untersucht.
Der dreigeschossige Walmdachbau mit jüngeren Anbauten wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Der Name „Moserbräu“ geht auf den Bierbrauer Kaspar Moser zurück, der das Gebäude zwischen 1749 und 1765 besaß. Heute steht es bereits seit vielen Jahren leer.
Als bedeutender Teil des Stadtbildes wird der Moserbräu in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Die Sanierung stellt eine Herausforderung dar, da zwischen dem Erhalt historischer Bausubstanz und heutigen Anforderungen abgewogen werden muss.
Die Diplomarbeit greift diese Debatte auf und bewertet das Gebäude anhand baugeschichtlicher Analysen, Zeitungsartikel, Interviews und Archivalien. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage des jüdischen Erbes. Ziel ist es, eine fundierte Grundlage für den zukünftigen Umgang mit dem Denkmal zu schaffen und denkmalpflegerische Prioritäten zu setzen.