Hanna Höbel 2024
Kirchenbau und Industrialisierung in Mödling – Erhalt und Wandel der Pfarrkirche Herz-Jesu
Die Stadtgemeinde Mödling, im Industrieviertel Niederösterreichs und nahe der österreichischen Hauptstadt Wien gelegen, erfuhr während der Industrialisierung einen bedeutenden wirtschaftlichen und demografischen Wandel. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Kirchenbau des Dekanats Mödling, wobei ein besonderer Fokus auf die Einflüsse der Industrialisierung gelegt wird. Im Rahmen dieser Untersuchung gilt es zu klären, inwiefern sich diese Entwicklungen auf die Gestaltung des Kirchenbaus auswirkten sowie welche Materialien und Techniken dabei zum Einsatz kamen.
Auslöser der Forschungsarbeit ist die bevorstehende Profanierung zweier Kirchen der Nachkriegsmoderne im Dekanat Mödling. Mit stetigem Rückgang der Kirchenbesucher:innen entschied sich die Erzdiözese Wien dazu die Kirche St. Michael im Juni 2024 sowie die Pfarrkirche Herz-Jesu im Winter 2025 zu profanieren. Bei Betrachtung der ursprünglich 15 Pfarren Mödlings fällt auf, dass die Wahl zur Profanierung auf Kirchen der Nachkriegsmoderne fiel. Es stellt sich die Frage, ob ein Verlust des kulturellen Erbes zu befürchten ist, sollten in Zukunft auch noch die verbliebenen zwei Pfarren aus dieser Zeit profaniert oder gar abgerissen werden.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Pfarrkirche Herz-Jesu, deren Zukunftspläne derzeit Gegenstand intensiver Diskussionen sind. Für die Erzdiözese Wien, das Pfarrteam, Nutzer:innen und Nachbar:innen sowie das Bundesdenkmalamt stellt sich die Frage nach einer zukunftsfähigen und denkmalgerechten Nachnutzung. Ziel dieser Arbeit ist es ein denkmalgerechtes Nachnutzungskonzept für Herz-Jesu zu entwickeln.