Carla Schüddekopf

Carla Schüddekopf 2025

Die Constructa-Siedlungen in Hannover (1949-1953)
Denkmalpflegerischer Umgang mit städtebaulichem Erbe des Wiederaufbaus

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs sahen sich viele Städte mit der Aufgabe konfrontiert einen Umgang mit ihrem zerstörten Bestand zu finden, der sowohl eine Lösung für den drastischen Wohnungsmangel als auch den traumatischen Verlust von identitätsstiftender Umgebung berücksichtigt. Hannover rückt mit den eigenen Planungen und Umsetzungen nicht nur im deutschsprachigen, sondern auch im internationalen Raum in den Diskurs wirkungsvoller Stadtplanung.

1951 fand in Hannover die Bauausstellung ‚Constructa‘ statt, die Ziele, Herausforderungen und Errungenschaften im hannoverschen Wiederaufbau darstellen und im nationalen wie internationalen Fachraum diskutieren sollte. Im Zuge dessen wurden drei Modell-Siedlungsgebiete vorgestellt, die Wohnungs-Neubauten präsentierten: Das ‚Kreuzkirchen-Viertel‘ (1950-51), der ‚Constructa-Block‘ (1951-53) und die ‚Constructa-Siedlung‘ Am Mittelfelde (1949-1951).

Die Constructa-Siedlungen stehen jeweils als Gruppendenkmal unter Denkmalschutz. Dennoch gibt es einen enormen Handlungsdrang insbesondere auf die Haustechnik, Energieeffizienz und den Wohnkomfort der Gebäude.

An dieser Stelle ergibt sich die Frage nach einem denkmalgerechten Umgang mit eben diesen Siedlungen aus den frühen Wiederaufbaujahren: Stehen die Constructa-Siedlungen symbolisch für den Wiederaufbau in Hannover? Werden diese von der Öffentlichkeit als Zeugnis dieser Zeit verstanden? Welche Bedeutung haben die Constructa-Siedlungen heute im städtebaulichen Gefüge?

Im Rahmen der Diplomarbeit soll eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Siedlungen und ihrem Entstehungskontext stattfinden, die dezidierte Zielsetzungen für einen zeitgemäßen, denkmalgerechten Umgang ermöglichen.