Sophie Stockhammer 2021
Die Schule am Kinkplatz – Denkmal oder technische Ruine?
Die Schule am Kinkplatz wurde 1995 vom österreichischen Architekten Helmut Richter als Informatikmittelschule in Wien erbaut und gilt seit der Erbauung als das umstrittenste und polarisierendste Projekt des Wiener Schulbauprogramms 2000 der Stadt Wien. Nach 22 Jahren wurde die Schule im Jahr 2017 aufgrund von mehreren Mängeln geschlossen und steht seither leer. So fällt sie dem Vandalismus und dem schlimmsten Schicksal eines Gebäudes zum Opfer, dem Leerstand.
In der Diplomarbeit soll die Geschichte der Schule von der Planung bis zum heutigen Diskurs des Abrisses oder der Erhaltung erörtert und die von Helmut Richter geschaffene Verbindung von Architektur und Technik nähergebracht werden. Anhand einer architekturhistorischen Einordnung der Schule in die Geschichte der Schularchitektur in Österreich werden die Anforderungen, die verschiedenen Unterrichtsmethoden und die damit einhergehenden Bautypologien des Schulbaus in Österreich seit der 1960er und 70er Jahren bis zum Wiener Schulbauprogramm 2000 in den 1990er Jahren beschrieben.
Im Zuge einer Bewertung des Gebäudes im Sinne der Denkmalpflege werden sowohl die Denkmalwerte nach Alois Riegl, als auch moderne Werte beschrieben und in Bezug auf die Schule erörtert. So soll festgestellt werden, ob das Gebäude schützenswert ist und welche Nachwirkungen eine Unterschutzstellung auf die zukünftige Nutzung und den Umgang mit dem Gebäude hätte. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist auch die Erstellung eines Raumbuchs, um den aktuellen Zustand der Schule zu dokumentieren. Auf Grund der Erkenntnisse des ersten Teils der Arbeit soll ein denkmalpflegerisches Konzept zur Erhaltung der Schule erstellt werden. Im Zuge eines Nutzungskonzept werden Maßnahmen am Bestand und der Umgang mit den vorhandenen Strukturen definiert.v