Philipp Westermayer 2021
Das Haus Eigner in Neunkirchen –
von Günther Domenig und Eilfried Huth, 1964/69
Ein Zeuge des frühen Brutalismus in Österreich
Unscheinbar ist die zur Straße gelegene Fassade in das Ortsbild eingegliedert. Beim Durchtreten des leer stehenden Hauses lassen mehrere z.T. ineinander gesteckte Volumen und in den Freiraum weiterlaufende Mauern das ursprüngliche und an Vertreter der Moderne erinnernde Konzept eines offenen Grundrisses spüren. Dieses, mit all seinen rau belassenen und herrlich gealterten Betonoberflächen, dem jungen österreichischen Brutalismus zuzuschreibende Haus, stammt aus den Federn von Eilfried Huth und Günther Domenig, 1964, Neunkirchen, Niederösterreich.
Gegen die ursprünglich konzipierte Nutzung des Hauses, erfuhr das Gebäude Phasen des Leerstandes, der Umnutzung zu einer Diskothek, 1989, und eines Kindergartens, 2010, gewohnt wurde hier nie. Diese geänderten Nutzungsbedingungen verursachten z.T. erhebliche Eingriffe in die Originalsubstanz, der Materialität und des eigentlichen Konzeptgedankens. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Architekten Huth und Domenig, speziell ihre Anfänge und die Einflüsse der Grazer Schule, erste gemeinsame Projekte, sowie Vorstöße und Pionierarbeiten im Bereich des gemeinschaftlichen Wohnens und der Mitbestimmung genauer beleuchtet. Weiter ausschlaggebend ist die Untersuchung österreichischen Brutalismus, der Umgang mit diesem und ein daraus resultierendes Werkzeug für den Umgang der verschiedenen Umbauphasen des Hauses Eigner.
In einem letzten Schritt, basierend auf den bisher gewonnenen Erfahrungen, werden mögliche Sanierungsmaßnahmen erarbeitet, welche durch eine Revitalisierung in Form eines Nutzungskonzeptes getragen werden.