Bianca Ana Moldovan

Das Areal der ehemaligen Independența-Fabrik in Hermannstadt, eine verlassene, verschlossene Industrielandschaft im Herzen der Stadt und damit ein typischer Anblick in vielen rumänischen Städten, steht im Mittelpunkt der Diplomarbeit. Die ersten Gebäuden des Areals hat der Schmiedemeister Andreas Rieger gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Wiener Architekten errichten lassen und damit die „Erste Siebenbürgische Landmaschinenfabrik“ gegründet. Die „Maschinenfabriken Andreas Rieger A.G.“ bleibt drei Generationen im Familienbesitz und entwickelt sich zu einer der wichtigsten Maschinenfabriken des Landes. Nach der Verstaatlichung 1948 wird die Familie enteignet und die Fabrik unter den Namen „Independența“ weitergeführt. Während der Hyperindustrialisierung durch das kommunistische Regime wird das Areal durch neue Bauten und Erweiterungen der bestehenden Gebäude vergrößert und weiterentwickelt. Nach 1990 wird der Betrieb privatisiert, kann sich aber nicht am Markt halten. Seit mehr als zehn Jahre liegen die Hallen leer und unbenutzt.

Die Arbeit befasst sich mit der baugeschichtlichen Analyse der Bauten sowie mit der historischen Entwicklung des gesamten Industrieareals. Aufbauend darauf wird ein Vorschlag für eine Integrierung im Stadtorganismus und eine Nachnutzung der brachliegenden Fabrikobjekte präsentiert.