Anabelle Lintl 2021
Besucherzentrum Döllersheim
Der Truppenübungsplatz Allentsteig wurde in den Jahren 1938 bis 1941 von der Deutschen Wehrmacht unter dem Namen „Truppenübungsplatz Döllersheim“ errichtet. Um Platz für das militärische Übungsgelände zu schaffen wurden insgesamt 42 Ortschaften entsiedelt und 6800 Menschen verloren ihre Heimat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der sowjetischen Besatzungszeit übernahm 1955 das österreichische Bundesheer das Gebiet.
Die Bausubstanz der Ortschaften wurde großteils zerstört und geplündert. Vereinzelt bestehen noch Kirchen, Friedhöfe und Ruinen.
Im „Jahr des Denkmalschutzes“ 1975 wurde das Gelände vom Bundesdenkmalamt besichtigt und den noch vorhandenen Ruinen kulturelle Bedeutung zugesprochen. Daraufhin wurden mehrere Sicherungs- und Sanierungsarbeiten beauftragt, um noch bestehende Gebäude vor einem weiteren Verfall zu bewahren.
Döllersheim, gelegen an der südlichen Grenze des Truppenübungsplatzes, war die größte der entsiedelten Ortschaften und wurde 1981 vom militärischen Sperrgebiet ausgenommen. Es ist das einzige der abgesiedelden Dörfer, welches ganzjährig zugänglich ist.
In der Kirche findet eine alljährliche Allerheiligenmesse mit anschließender Agape statt, die von ungefähr 200 Leuten besucht wird.
Ziel dieser Arbeit ist ein Entwurf für ein Besucherzentrum in Döllersheim. Es soll zu einem Museum zur Information und Weiterbildung über die Entsiedlung und die ehemaligen Ortschaften des Übungsplatzes sein und zum anderen als Infrastruktur für Gedenkfeiern und auch anderen Feste dienen.
Als Ausblick in die Zukunft kann das Gebäude als Ausflugsziel für Schulklassen oder als Veranstaltungsstätte einen Impuls zur Belebung der Region setzten.