Sarah Köck

Sarah Köck 2015

Strombad Kritzendorf –
Ein schützenswertes Kulturgut der Zwischenkriegszeit

Das Strombad Kritzendorf, geplant von den Architekten Heinz Rollig und Julius Wohlmuth 1926, ist eines der wenigen baulich erhaltenen Strombäder entlang der Donau aus der Zwischenkriegszeit. Durch die Weekend Bewegung und der Idee der Sommerfrische in den 1920er Jahre erfreuten sich vor allem die Städter an dem Freizeitangeboten vor den Toren Wiens, die vor allem durch den Ausbau der Franz Josephs Bahn ermöglicht wurden. Rund um die Zentralbauten des Strombades entstand eine kleine Siedlung bestehend aus Wochenendhäusern auf Stelzen.

Der offizielle Badebetrieb wurde in den 1970er Jahren eingestellt, doch nach wie vor wird das Flussbad mit seinem einladenden Strand am Donauufer an heißen Sommertagen von der Wiener Bevölkerung, den Ortsansässigen sowie von den Bewohnern der Strombadsiedlung benutzt und bespielt. In den 1990er Jahren versuchte man einen Antrag auf Unterschutzstellung beim Bundesdenkmalamt einzureichen, dieser wurde allerdings aufgrund des schlechten Zustandes (Schädigungen durch Hochwässer) und des fehlenden authentischen Erscheinungsbildes, hervorgerufen durch zahlreiche Umbauten, abgelehnt.

Ziel meiner Arbeit ist es, mich mit den bereits in der Vergangenheit entstandenen Sanierungskonzepten auseinanderzusetzen und diese als Basis zu einer neuerlichen Aufbereitung einer Unterschutzstellung zu verwenden. Der Zustand des Zentralbaus des Strombades hat sich in den letzten 20 Jahren durch Rekonstruktionen anhand von Originalplänen in eine positive Richtung entwickelt und somit wurde eine neue Ausgangslage geschaffen. Ich möchte mich mit den verschiedensten Modellen der Aufwertung befassen und untersuchen, welche Priorisierung und Rahmenbedingungen sich dadurch ergeben und wer in weiterer Folge einen Nutzen von einer Inwertsetzung hätte.